27 Oktober 2021 - Lara Velasco

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Sicherheitsteams werden regelmäßig mit neuen Technologie-Funktionen und -Eigenschaften konfrontiert. Dabei stellt sich die Frage, ob diese wirklich einen Mehrwert bieten. Zu den neuesten Entwicklungen gehört die „Punktortung“, d. h. die Fähigkeit des Erkennungssensors, den genauen Standort eines Eindringlings zu bestimmen.

In einem guten Sicherheitssystem ist die schnelle und genaue Lokalisierung eines Eindringlings von entscheidender Bedeutung. Je früher der Eindringling lokalisiert wird, desto schneller kann die Situation überprüft werden und desto weniger Störungen verursacht sie. Die meisten Sicherheitssensoren grenzen den Standort eines Eindringlings ein, indem sie Detektionszonen schaffen. In Verbindung mit den Kamerapositionen helfen diese den Sicherheitsteams, das Ereignis visuell zu überprüfen und Eindringlinge bis zu einem gewissem Grad zu verfolgen. Aber ist die Standortbestimmung einer Zone ausreichend genau für effiziente Sicherheitssysteme oder ist ein höheres Maß an Präzision im Bereich von einigen Metern oder sogar den exakten X/Y-Koordinaten erforderlich?

Optex point vs zone detection intrusion sensors

Punkterkennung versus Zonenlokalisierung?

Die meisten Sensortechnologien bieten die Möglichkeit, Detektionszonen festzulegen. Dabei kann – je nach Art der verwendeten Sensortechnologie und der Art der Anwendungen – die Länge jeder Zone stark variieren. Mit OPTEX-Sensoren können Sie die Detektion von Zonen mit unseren Fiber Sensys Glasfaser, REDSCAN LiDAR und REDWALL SIP Sensoren realisieren.

Typischerweise für faseroptische Sensoren, die an großen Umzäunungen eingesetzt werden, sehen die betrieblichen Anforderungen in der Regel 100-m-Zonen vor, auch wenn die Alarmverarbeitungseinheit bis zu 400 m oder sogar über 1 km lange Zonen zulässt.

Betrachtet man die LiDAR-Technologie mit einer Gesamtreichweite von 60 oder 100 m zum Schutz eines Geländes oder einer Gebäudefassade, wird die Zoneneinteilung so vorgenommen, dass sie bestimmte Bereiche abdeckt. Spezifische Erkennungszonen könnten Eingangspunkte wie Tore, Fußgängerdrehkreuze, Laderampen und Notausgänge erfassen, während andere Zonen den Perimeter und den Rest der Fassade abdecken. Die Zonen können individuell eingestellt werden und reichen von 20 cm bis zum vollen Erfassungsbereich. Es können bis zu acht unabhängige Alarmzonen genutzt werden.

Die volumetrischen SIP-Sensoren bieten bis zu drei Erfassungszonen: Kriech-, Nah- und Fernzonen.

Unsere Glasfasersensoren mit Punktortung ermöglichen es, den Einbruch auf wenige Meter einzugrenzen.+/- 1,5 m bis 5 m, je nach Gesamtlänge des Perimeters. Unsere REDSCAN-Sensoren liefern die exakten X- und Y-Koordinaten, die in Bezug auf die Punkterkennung unschlagbar sind. Um die Koordinaten jedoch in vollem Umfang nutzen zu können, müssen sie in Verbindung mit einer Softwareplattform verwendet werden, in der die Koordinaten integriert sind, wie z. B. die Plattformen von Genetec und Mirasys.

Anwendungen, die von der Punkterkennung profitieren können

Die Punktortung oder -erkennung ermöglicht dem Sicherheitspersonal, in Echtzeit genau zu wissen, wo der Sicherheitsverstoß stattfindet. Das wiederum beschleunigt den visuellen Verifizierungsprozess erheblich, da die Kameras genau auf den Punkt, an dem sich der Eindringling befindet, schauen und ihn dann im gesamten geschützten Bereich verfolgen können.

Die erste Anwendung, die stark von der Punktortung profitieren kann, ist der Schutz großer Perimeter, insbesondere für kritische Infrastrukturen. Jeder Angriff auf bzw. jede Störung von Umspannwerke(n), Wasseraufbereitungsanlagen oder Transportzentren könnte kritisch sein – für das jeweilige Unternehmen, aber auch für die Gesellschaft im Allgemeinen. In der Lage zu sein, genau zu wissen, wo sich der Einbruchsort befindet, ermöglicht eine wesentlich schnellere visuelle Überprüfung. Dadurch wird einerseits das Risiko verringert, das Ziel zu verlieren, und andererseits erhöht sich die Chance, dass Eindringlinge gestoppt werden, bevor sie Schaden anrichten können.

Eine weitere Anwendung sind Distributionszentren, in denen die ständige Aktivität vor Ort eine visuelle Überprüfung erschweren könnte. Je schneller Einbruchspunkt und Eindringling identifiziert werden, desto größer ist die Chance, einen Diebstahl von Waren oder Fahrzeugteilen zu verhindern.

Es gibt Unternehmensgebäude oder Gebäude der Strafverfolgungsbehörden, in denen der Sicherheitsdienst die Aktivitäten für jede Öffnung, z. B. von Fenstern, überwachen muss. Die Möglichkeit, jede Öffnung mit X- und Y-Koordinaten abzubilden, bietet das erforderliche Maß an Präzision. Ebenso können Museen und Kunstgalerien von der gleichen Präzision profitieren, um jedes einzelne Kunstwerk an einer Wand zu schützen.

OPTEX-Technologien, die eine Punktortung ermöglichen

Unsere neuesten Distributed Acoustic Sensors (DAS), die EchoPoint-Serie, können einen Einbruch auf wenige Meter genau eingrenzen – selbst an einem mehrere Kilometer langen Zaun. Sie können verschiedene Arten von Einbrüchen identifizieren, sei es ein Versuch, den Zaun zu erklimmen, durchzuschneiden oder durch eine Wand zu bohren. Abhängig von der Perimeterlänge kann das DAS-System bis auf einen Meter genau detektieren.

Eine der effektivsten Punktortungstechnologien ist unsere REDSCAN LiDAR-Reihe, mit der die exakten Koordinaten von Eindringlingen bestimmt werden können. Es ist auch möglich, verschiedene Zonen zu erstellen und die Empfindlichkeit für jede von ihnen je nach Risiko zu konfigurieren. Der neue REDSCAN Pro ist ein LiDAR mit großer Reichweite, der vertikal oder horizontal montiert werden kann, um große Bereiche zu schützen, indem er die X&Y-Koordinaten des Eindringlings punktgenau ermittelt und eine Verfolgung in Echtzeit ermöglicht.

Der wichtigste Schritt ist die Bewertung des Sicherheitsrisikos und der Reaktionszeit. Wie schnell kann ein Eindringling in einen kritischen Bereich gelangen? Wie schnell kann die visuelle Überprüfung des Einbruchs durchgeführt werden? Anhand dieser Faktoren lässt sich feststellen, ob die Zonenerkennung das richtige Maß an Informationen für eine schnelle Reaktion liefern kann oder ob ein genauerer Ortungspunkt erforderlich ist.